Der 24-jährige, an Tuberkulose schwer erkrankte Mann erzählte seinen Verwandten von seinem Glauben. Noch im selben Jahr 1900 fanden bei Familie Karl Schmid in Horrheim die ersten Gottesdienste statt.
Die Gemeinde wuchs rasch. Ab dem Jahr 1901 führte sie ihr eigenes Kirchenbuch. Ein gemischter Chor, ein Instrumentalchor und später der Posaunenchor umrahmten die Gottesdienste und erfreuten die Zuhörer. Diese musikalischen Aktivitäten stärkten den Zusammenhalt innerhalb der Gemeinde und hatten eine positive Außenwirkung. Es entstanden Gemeinden in der Umgebung: Ensingen, Sersheim, Großsachsenheim, Bietigheim. Selbst der Weg nach Nussdorf und Lomersheim war Amtsträgern und Glaubensgeschwistern nicht zu weit. Auch in Kleinglattbach, Gündelbach und Schützingen wurden Gottesdienste durchgeführt.
Die Arbeit in Horrheim bildete zugleich den Anfang im Kirchenbezirk Bietigheim-Bissingen, zu dem diese Gemeinden heute noch gehören.
Durch ein handschriftliches Dokument vom 4. Juni 1908 wurde Priester Wilhelm Schmid als erster Gemeindevorsteher durch Stammapostel Hermann Niehaus beauftragt. Nachdem Wilhelm Schmid 1914 verstarb, übernahm Friedrich Renz als Vorsteher die Gemeinde. An der Seite des Hirten dienten in jenen Jahren Priester Ferdinand Seitter und zwei Diakone.
Der erste Weltkrieg hat in den Reihen der Gemeinde schmerzliche Lücken hinterlassen.
Am 21. Juli 1929 konnte Bezirksapostel Karl Gutbrod die neuerbaute Kirche an der Pforzheimer Straße weihen. In weiser Voraussicht war sie verhältnismäßig groß geplant worden. Eine Glaubensschwester durfte in einem Traumgesicht bereits sehen, wie das Kirchengebäude später ausgeführt wurde, als das Grundstück noch Wiese war.
Nach dem Tod von Hirte Friedrich Renz empfing Priester August Rapp im Jahr 1940 das Hirtenamt und war Vorsteher der Gemeinde. Während seines Wehrdienstes hat Priester Karl Schmid die Gemeinde betreut. Auch im Zweiten Weltkrieg mussten einige Glaubensbrüder ihr Leben lassen.
Nach der Heimkehr aus der Kriegsgefangenschaft hat sich Hirte August Rapp sorgfältig der Pflege der Gemeinde angenommen. Während seiner späteren Tätigkeit als Vorsteher des Kirchenbezirks Bietigheim-Bissingen weilte er noch gerne bei seinen Horrheimern.
Auch das Elternhaus unseres früheren Bischofs Emil Rapp steht in Horrheim.
Über 30 Jahre, vom 21. März 1954 bis zum 8. Mai 1985 ging Hirte Kurt Ellwanger in Treue und Beständigkeit der Gemeinde voran. Gemeindeevangelist Helmut Abel unterstützte ihn viele Jahre.
Von März 1985 bis Mai 1986 erfolgte die Generalsanierung unserer Kirche, die eine wohltuende Atmosphäre ausstrahlt und deren Hauptbaukörper trotz mehrerer Um- und Anbauten in seiner ursprünglichen Form und Schönheit erhalten geblieben ist. In dieser Zeit, am 8. Mai 1985, empfing Priester Hermann Schmid das Gemeindeevangelistenamt und betreute bis 24. Mai 1998 die Gemeinde als Vorsteher. Sein Nachfolger als Vorsteher und Gemeindeevangelist wurde Karl-Heinz Rau.
Im Jahr 2000 konnte die Gemeinde mit mehreren Veranstaltungen ihr 100-jähriges Jubiläum feiern. Im Jahr 2006 wurde die Kirche erneut saniert. Während der Sanierungszeit wurden die Gemeindemitglieder in der Gemeinde Sachsenheim herzlich aufgenommen und besuchten dort die Gottesdienste und Chorproben.
Von 2008 bis 2012 diente Gemeindeevangelist Kurt Mauch als Vorsteher. Seit 18. März 2012 ist Gemeindeevangelist Patrick Schneider mit dieser Aufgabe beauftragt. Ihm stehen vier Priester, ein Diakon sowie zwei Gemeindehelfer und weitere Lehrkräfte und Funktionsträger zur Seite.
Die Gemeinde hat ca. 140 Mitglieder. Die Gottesdienste werden vom Gemischten Chor, vom Männerchor und der Instrumentalgruppe umrahmt. Bei besonderen Gelegenheiten wirken auch die Kinder musikalisch mit.