Eine Überraschung gelang an diesem sonnigen Sonntagmorgen den Mitgliedern der neuapostolischen Kirchengemeinde Bissingen, die sich zum Gottesdienst eingefunden hatten: Für ihren an diesem Tag in den Ruhestand tretenden Gemeindevorsteher, Evangelist Günter Schmolz, prangte ein großes DANKE vor dem Altar und brachte die Gefühle der Glaubensgeschwister zum Ausdruck, die er acht Jahre lang in dieser Funktion begleitet hatte.
Apostel Loy, Leiter des Apostelbereichs Stuttgart, legte dem Gottesdienst ein Bibelwort aus 5. Mose 30,11 zugrunde: „Denn das Gebot, das ich dir heute gebiete, ist dir nicht zu hoch und nicht zu fern.“
Bezugnehmend auf das Bibelwort bezeichnete der Apostel die zehn Gebote, die Mose einst empfangen hatte, für jeden einzelnen als bewährte Leitlinie für die Beziehung zu Gott und den Umgang mit anderen Menschen. Der Apostel riet, besonders die Gebote Christi in die Tat umzusetzen, so zum Beispiel das Gebot des Glaubens, der Nachfolge und des Bekennens.
Es gelte, die göttlichen Gebote „heute“ anzuwenden und sich nicht auf die Einhaltung in vergangenen Zeiten zu berufen, führte der Apostel weiter aus. Die Gebote seien „nicht zu hoch“, denn Jesu sei ein Vorbild darin, dass sie eingehalten werden können. Sie seien „nicht zu fern“, denn sie können trotz individueller Persönlichkeit durch die neue Kreatur in Christus gelebt werden.
Evangelist Schmolz wandte sich noch einmal an seine Gemeinde und empfahl probate Mittel, die Gebote Gottes zu halten: in der Liebe und Gottesfurcht und durch Erlebnisse des Glaubens. Das etwas abgewandelte Bibelzitat „Vertraget einander in Liebe“ (vergl. Epheser 4,2) gab er den Gemeindemitgliedern mit auf den Weg.
Acht kleine Kinder auf den Armen ihrer Eltern und eine der Mütter empfingen in diesem Gottesdienst durch den Apostel mit dem Sakrament der Heiligen Versiegelung die Gabe des Heiligen Geistes.
Dann verabschiedete Apostel Loy Evangelist Günter Schmolz in den altersbedingten Ruhestand. 36 Jahre lang hatte Günter Schmolz in verschiedenen Amtsstufen ehrenamtlich als Seelsorger gearbeitet, war lange Zeit als Instrumentalist im Orchester des Kirchenbezirks und über 50 Jahre lang als Chorsänger tätig. Von 1993 bis 2013 hatte er 25 Reisen nach Guinea in Westafrika unternommen, wo er neben seiner Funktion als Seelsorger und Musikberater im Rahmen seines beruflichen Hintergrundes als Arzt auch im humanitären Einsatz unterwegs war. Apostel Loy würdigte Evangelist Schmolz als geschätzten Zuhörer und Ratgeber, dankte ihm von ganzem Herzen und schloss in diesen Dank auch dessen Ehefrau mit ein.
Anschließend beauftragte der Apostel Bezirksevangelist Thomas Härdter, die Aufgaben des Gemeindevorstehers vorübergehend wahrzunehmen.
Text: HB
Fotos: SB+WB