Die Religionsschüler und -schülerinnen der Gemeinden Ensingen, Horrheim und Sersheim besuchten anstelle des wöchentlichen Religionsunterrichts an diesem Mittwochnachmittag den KZ-Friedhof in Vaihingen/Enz.
Ihr Ausflug stand im Zusammenhang mit dem bevorstehenden Gottesdienst zum Gedenken an Verstorbene. In diesem dreimal jährlich stattfindenden Gottesdienst sprechen die neuapostolischen Christen für alle verstorbenen Seelen ein Fürbittgebet. Den Kindern war es ein Herzensanliegen, gerade diese Seelen, die in Vaihingen und Umgebung viel Leid und Grausamkeiten erleben mussten, spüren zu lassen, dass sie geliebt werden und nicht vergessen sind. Sie legten zu Beginn dieser besinnlichen Religionsunterrichtsstunde einen Kranz mit der Aufschrift „Ihr seid nicht vergessen - die Religionsschüler der Neuapostolischen Kirche“ zwischen den Stelen nieder. Anschließend sangen sie gemeinsam einige Lieder: „Wir haben Freude, Friede, Liebe zu verschenken“, „Gott ist die Liebe, er liebt auch dich“ und „Der Herr ist mein Hirte“. Ihr Gesang wurde von einer Religionsschülerin mit der Querflöte begleitet.
Das Gedicht eines Priesters aus der Gemeinde Ensingen animierte die Schüler, sich mit den Glaubensinhalten der neuapostolischen Kirche und der Heilsvermittlung für Verstorbene im bevorstehenden Gottesdienst auseinander zu setzen. Nach dem gemeinsam gesungenen irischen Segen „Mögen die Straßen uns zusammenführen“ trugen zwei Kinder ein jüdisches Gebet vor. Das abschließende Gebet durch den Vorsteher der Gemeinde Sersheim, Priester Tobias Brosi, verband alle Anwesenden in der Fürbitte für die Seelen der Verstorbenen. Die besinnliche Stunde klang mit dem Lied „Shalom chaverim“ (Der Friede des Herrn geleite euch) aus. Zum Abschied streuten die Kinder als sichtbares Zeichen ihrer Liebe zu den verstorbenen Seelen Rosenblüten auf die Gräber.
Text: AB/HB, Fotos: IS