Für die Kirchengemeinde Sachsenheim war der 10.10.10 ein besonderer Festtag. Anlässlich des 100-jährigen Gemeindejubiläums fand am Vormittag ein Festgottesdienst statt, zu dem Apostel Jürgen Loy aus Stuttgart gekommen war. Am Nachmittag hatte die Jubiläumsgemeinde zu einem Festakt eingeladen. Zu diesem Festtag waren viele ehemalige Sachsenheimer Gemeindemitglieder angereist, die nach ihrer Ankunft mit einem Kaffee begrüßt wurden. Zur besonderen Freude der Festgemeinde war auch der viele Jahre für Sachsenheim zuständige Apostel Emil Fischer mit seiner Frau Ruth gekommen.
Festgottesdienst
Der Posaunenchor der Gemeinde Sachsenheim läutete den Festtag musikalisch ein. Die große Festgemeinde wurde nach einem Chorlied mit dem Solovortrag „Sieh ich breite voll Verlangen...“ in schönster Weise auf den Gottesdienst eingestimmt.
Apostel Jürgen Loy grüßte die 100-jährige Jubiläumsgemeinde mit dem 100. Psalm: „Jauchzet dem HERRN, alle Welt! Dienet dem HERRN mit Freuden, kommt vor sein Angesicht mit Frohlocken! ...“ Die Vertonung dieses Psalms gehörte auch zum musikalischen Programm dieses Festtags, ohne dass dieser Zusammenhang im Vorfeld bewusst geworden war. Apostel Loy gab kurze Einblicke in die Chronik der Gemeinde, deren Gründung auf die Gemeinde Horrheim zurück geht. Er erwähnte unter anderem einen Traum, den ein Horrheimer Amtsträger vor über 100 Jahren hatte. Dabei wurde ihm gezeigt, dass in Großsachsenheim, das wie Horrheim an der Metter, einem kleinen Bach liegt, ein „großer Fischfang“ gemacht wurde. Dieses Bild erinnert an den im Evangelium nach Johannes überlieferten „Fischzug“, als die Jünger Jesu auf sein Wort hin ihr Netz „zur Rechten des Bootes“ auswarfen und hundertdreiundfünfzig große Fische fingen, wogegen sie zuvor die ganze Nacht vergeblich gearbeitet hatten (Johannes 21, Verse 1 bis 14). Eine schöne Gemeinde sei aus diesem „Fischzug“ entstanden, so Apostel Loy.
Dieser hatte dem Gottesdienst Bibelworte aus Hebräer, 12, den Versen 1 und 2 zugrunde gelegt: „Lasst uns laufen mit Geduld in dem Kampf, der uns bestimmt ist, und aufsehen zu Jesus, dem Anfänger und Vollender des Glaubens.“ Dieser Kampf bedeute heute, in einer zunehmend säkularisierten Welt, christliche Werte zu bewahren. Aufsehen zu Jesus sei nicht in jeder Situation leicht oder nahe liegend. Apostel Loy erinnerte an die eherne Schlange, die Mose während der Schlangenplage aufgerichtet hatte. Das Aufschauen zu ihr hatte die Menschen gerettet, selbst wenn sie von einer giftigen Schlange gebissen waren (4. Mose 21, Verse 4 bis 9). Bei drohender Gefahr durch Schlangen sei man jedoch eher geneigt, nach unten zu sehen anstatt aufzuschauen.
Nach dem Gottesdienst stellten zwei jugendliche Schwestern die anlässlich des Gemeindejubiläums erstellte Broschüre „Erlebnisberichte“ vor, die seit diesem Festtag erhältlich ist. Das erste Exemplar überreichten sie dem Apostel, der darin wie Bischof Bernd Dittus besondere Erlebnisse schildert.
Anschließend war die Möglichkeit eines gemeinsamen Mittagessens angeboten, bei dem es viele freudige Begegnungen und manches Wiedersehen zwischen „aktuellen“ und „ehemaligen“ Sachenheimern gab.