Mit Stühlen um den Altar geschart, den Blick zur Orgelempore gerichtet, so ließen sich die zahlreich erschienenen Zuhörer am Samstag, 26.01.2019, von den Vorträgen der Organisten im Orgelkonzert in der Kirche Horrheim begeistern.
Den Organisten Siegfried Baral, Richard Beck, Roland Schlerf und Norbert Schön gelang es, von den barocken Klängen aus der Feder des Dietrich Buxtehude („Wie schön leuchtet der Morgenstern“; BuxWV 223) und Johann Sebastian Bach („Trio in d-Moll“; BWV 583) über romantische Orgelwerke von Theophile Stern („Fantasie in G-Dur“) und Josef Gabriel Rheinberger („Orgelsonate a-moll op. 98“) bis hin zu zeitgenössischen Stücken von Michael Schütz („The Beginning“) und Martin Mans („Intrada en Koraal „Alle roem is uitgesloten“ – „Sollt’ ich meinem Gott nicht singen“) einen faszinierenden musikalischen Bogen zu spannen, der die auf der Empore des historischen Kirchengebäudes thronende Braun-Orgel, die mit ihren beiden charakteristischen Türmen das Bild des Kirchenraumes prägt, auf selten gehörte Art eindrucksvoll zum Klingen brachte.
Gleich zu Beginn des Konzerts zog Siegfried Baral mit transparentem Spiel und farbiger Registrierung gekonnt die Zuhörer in den Bann barocker und romantischer Orgelmusik. Ein ganz besonderes Erlebnis waren dann die von Andreas Körber an der Oboe und Richard Beck an der Orgel vorgetragenen Stücke. Das eher bekannte „Intermezzo“ aus der Orgelsonate a-moll von Rheinberger, aber vor allem das leider nur selten aufgeführte „Andantino“ des tschechischen Komponisten Hanuš Trnček ließen die Zuhörer mit weichen Melodien, dichter Harmonik, feiner Dynamik und großer Spannung romantischen Musikklang ganz intensiv erleben. Den emotionalen Gegenpol setzte Norbert Schön mit Michael Schütz‘ „Dance with me“, das die Zuhörer rasch mitriss und mit Fingern und Füßen begeistert mitwippen ließ. Die von Roland Schlerf furios vorgetragene „Toccata en Ré mineur pour Grand Orgue“ des romantischen französischen Komponisten Gaston Bélier begeisterte die Zuhörer und setzte so dem gelungenen Konzert ein großes Ausrufezeichen ans Ende: So abwechslungsreich und begeisternd kann Orgelmusik sein! Die Zuhörer unterstrichen dies mit einem lautstarken herzlichen und auch stehenden Applaus und dankten so für ein ganz besonderes Orgelkonzert – eine schöne Vorbereitung auf den Gottesdienst des Apostels, der am folgenden Tag stattfand.