Mitglieder der neuapostolischen Kirchengemeinde Eberdingen-Nußdorf besuchten samstags vor dem Gottesdienst zum Gedenken der Entschlafenen die nur ein paar Kilometer entfernt liegende KZ-Gedenkstätte Vaihingen/Enz.
In zwei Gruppen wurden den Besuchern zunächst die geographische Lage des Lagers anhand eines Holzmodells und die Aufgaben der Häftlinge sowie ihre Lebenssituation mittels Videoinstallation nähergebracht. Auch ein Luftschutzbunker der Wachmannschaft, der von Häftlingen gebaut worden war, konnte besichtigt werden. Der emotionalste Moment war jedoch der Besuch des KZ-Ehrenfriedhofs. Im Oktober 1945 musste die Stadt Vaihingen einen KZ-Friedhof über den Massengräbern anlegen. In den Monaten März bis September 1954 wurden die Gräber, die insgesamt 1488 Leichen bargen, durch eine französische Kommission geöffnet. Bei der Untersuchung der sterblichen Überreste konnten 223 Tote identifiziert werden, die anschließend in ihre Heimatländer überführt wurden. Auf dem 1956 bis 1958 angelegten Ehrenfriedhof setzte man die sterblichen Überreste der nicht identifizierten Opfer bei.
Vorbereitend auf den Gottesdienst zum Gedenken der Entschlafenen am nächsten Tag gedachte die Besuchergruppe im gemeinsamen Gebet aller weltweit Verstorbenen. Der Chor sang die Lieder „Betende Hände braucht unsere Zeit“ und „Kommet her, alle ihr Mühseligen und Beladenen“.
„Auferstehung ist unser Glaube, Wiedersehen unsere Hoffnung, Gedenken unsere Liebe.“
Mit diesen bekannten Worten von Aurelius Augustinus (354-430) trugen sich die Mitglieder der Neuapostolischen Kirche Eberdingen-Nußdorf ins Gästebuch der Gedenkstätte ein. Im Gottesdienst am folgenden Sonntagvormittag und besonders beim Fürbittgebet für die Verstorbenen schwangen die am Vortag gewonnenen intensiven Gefühle der tiefen Anteilnahme und Liebe zu den verstorbenen Seelen mit.