„Der Chorgesang wurde in der Gemeinde Horrheim schon seit Anfang ihres Bestehens gepflegt und gefördert. Priester Wilhelm Schmid, der erste Vorsteher, gründete im Jahre 1904 einen kleinen Gesangchor. Mit einer Konzert-Zither wurden die Lieder eingeübt. Da die Sänger über gute Stimmen verfügten und mit Freude bei der Sache waren, klangen die Lieder bald zur Ehre Gottes und zur Erbauung der Gemeinde.“
Mit diesen Worten schildert die Chronik der Kirchengemeinde Horrheim aus dem Jahr 1982 die Entstehung des gemischten Chores vor nunmehr 100 Jahren, der von Wilhelm Schmid geleitet wurde. Die Gemeinde zählte etwa 35 Mitglieder, wovon die meisten im Chor mitwirkten. Der Chorgesang hinterließ bei allen Zuhörern einen nachhaltigen Eindruck.
Die Sängerinnen und Sänger wirkten beim Aufbau weiterer neuapostolischer Gemeinden in den Gottesdiensten mit. Auch bei Beerdigungen und Trauerfeiern war der Gesangchor durch seine Einsatzfreude ein schönes Zeugnis lebendigen Glaubens, eine gute Unterstützung für die Amtsträger sowie eine Quelle des Trostes für die Trauernden. Die Sängerinnen und Sänger legten oftmals zu Fuß oder mit dem Fahrrad weite Wege bis nach Nußdorf und Mönsheim zurück. Unter der Woche waren die Frauen meist alleine unterwegs, weil die Männer ihrer beruflichen Arbeit nachgehen mussten.
In den Chorproben wurden die Lieder intensiv eingeübt. Stimmenweise standen die Sänger im Halbkreis um das Harmonium und wiederholten das Lied so oft, bis es „saß“. Dabei wurde nicht nur auf die richtigen Töne geachtet, sondern auch besonderer Wert auf den Takt gelegt.
Zur Weihe der Kirche am 21. Juli 1929 erklang „recht eindrucksvoll“ vom Gemischten Chor „Herr, ich habe lieb die Stätte deines Hauses“, wie „Der Enz-Bote“ darüber berichtete.
Während des Zweiten Weltkrieges mussten viele Männer an die Front, was auch eine Beeinträchtigung des Chorgesangs mit sich brachte. Um doch noch Lieder vortragen zu können, sangen einige Frauen statt Alt nunmehr Tenor.
Als der Vorsteher und Hirte August Rapp im März 1947 aus der Gefangenschaft zurückkehrte, begrüßten ihn Sänger mit einigen Liedern. Hirte Rapp förderte daraufhin auch den Männerchorgesang. Diese Gruppe trat zunächst an Weihnachten und bei anderen besonderen Anlässen unter der Leitung von Paul Rapp auf. Der Männerchor war entstanden.Noch im Jahr 1954 sang der Männerchor nur bei besonderen Anlässen. Später wurde das Repertoire um die Männerchorsätze der Neuapostolischen Kirche erweitert und die Lieder auch in den Gottesdiensten vorgetragen.