Zu Beginn des Abends mit der Bibel in der evangelischen Michaelskirche Metterzimmern sagte Frau Pfarrerin Helga Schuler in ihrer Begrüßung, dass die Idee für diesen Abend schon zur Wirkungszeit von Pfarrer Rickelt geboren ist. Nun sei sie sehr glücklich, aber auch gespannt, wie sich der Abend gestaltete.
Alle Christen aus Metterzimmern und Umgebung waren durch Plakate und Einladungskarten ganz herzlich eingeladen worden. Gemeinsam sangen wir zunächst das Lied aus dem evangelischen Gesangbuch Nr. 362 „Ein feste Burg ist unser Gott …“. Pfarrer Zuberer, der durch den Abend führte, sagte, wann besser könnte man diesen Abend gestalten, als im Lutherjahr!
500 Jahre Reformation. „Am Anfang war das Wort ...“.
Er las aus Psalm 36 und lud dazu ein, Lebensworte aus der Bibel vorzulesen und wenn möglich zu erläutern, weshalb gerade diese Worte für die betreffende Person so bedeutend sind. Er hat mit uns gebetet, und dann hat unser Gemeindechor das Lied aus dem Chorliederbuch Nr. 181 „Ich glaube an den Vater …“ gesungen.
Unser Vorsteher, Priester Michael Schert, bedankte sich in seinen Grußworten für die Einladung, gemeinsam mit allen Christen diesen Abend verbringen zu dürfen. Er erwähnte die Geschichte von Jesu, als dieser mit seinen Jüngern mit dem Schiff auf See in einen Sturm geraten ist. Die Jünger weckten Jesu, der schlief, auf, weil sie Angst hatten, dass das Schiff kenterte. Jesus sprach nur ein Wort und es wurde still.
Daraufhin meinte Pfarrer Zuberer, Gottesworte findet man in der Bibel. Sie ist gemeinsame Grundlage aller Christen für Glaubensfragen und schützt vor fremden Strömungen.
Daraufhin folgten einige Anwesende der Einladung Pfarrer Zuberers und lasen Bibelworte oder trugen sie sogar auswendig vor.
Ein Teilnehmer führte aus: Lebensworte sind lebendige Worte und im Moment sei das sein Lieblingswort.
Zwar habe er in jungen Jahren schon mal in der Bibel gelesen, doch habe ihn dies nicht angesprochen. Bis zu dem Augenblick, als er mit seiner Frau im Urlaub auf einem Bild im Frühstücksraum das Wort las „Jesus lebt“. Nachdem er und seine Frau in den Gottesdienst eingeladen wurden geriet er ins Grübeln. Worauf er und seine Frau gleichermaßen zu der Erkenntnis kamen, dass sie in ihrem Leben wohl in falscher Richtung unterwegs waren. Sie änderten ihr Leben und baten Gott um Vergebung. Von da an bemerkten viele Menschen eine Veränderung bei ihnen. Seinen Beruf als Gefängniswärter konnte er mit einer anderen Einstellung ausüben. Er und seine Frau gründeten einen Verein, in dem sie Häftlingen helfen können.
„Die Liebe am Nächsten verschwendet sich und verlangt keinen Dank.“
Pfarrer Zuberer sagte: „Gottes Worte halten und Liebe üben. Liebe zu üben kostet Kraft.“
Nun sprach unser Vorsteher, Priester Schert: Daniel 3,17.18: Daniel und seine Freunde. Die 3 Männer im Feuerofen haben die Treue zu Gott kompromisslos gehalten. Es gab für sie keine Alternative. Auch wenn es das irdische Leben gekostet hätte. So hat sich Gott klar zu ihnen gehalten. Für alle sichtbar. Obwohl wir von außen nicht diesen Druck haben, ist es für uns trotzdem nicht immer einfach, die Treue zu halten und den Anfechtungen, den Angeboten des Teufels, den Versuchungen zu widerstehen.
Pfarrer Zuberer meinte daraufhin: Aber es ist eine Quelle der Tröstung, Gott kann helfen und trösten, aber manchmal schweigt er auch lange.
Den Trautext, welcher sie schon das ganze Leben hindurch begleitet, las eine Dame vor: „Siehe ich bin bei euch alle Tage, bis an der Welt Ende“. Dazu sagte Pfarrer Zuberer: „Gott ist in allen Lebenslagen bei dir!“
Unser Dirigent, Priester Oliver Mäule, gab nun eine kleine Einführung in den nächsten musikalischen Beitrag. „Verleih uns Frieden gnädiglich“ von Mendelssohn Bartholdy. Darin wird nicht nur um den Frieden gebeten, sondern in demütiger Haltung um Verleihung des Friedens gebeten.
In der nächsten Runde trug ein junger Mann Psalm 23 auswendig vor: „Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln …“. Ein weiterer mutiger Teilnehmer des Abends las das Wort aus Jesaja 50,5ff: „Gott der Herr hat mir das Ohr geöffnet, und ich bin nicht ungehorsam und weiche nicht zurück…. Dadurch fühlte ich mich wie neu geboren.“ Und aus Jesaja 12,3: „Ihr werdet mit Freuden Wasser schöpfen aus den Heilsbrunnen“, sowie aus Markus 10,45: „Der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und sein Leben gebe als Lösegeld für viele.“
Pfarrer Zuberer meinte: „Es ist schön, Liebe weiterzugeben. Dies ist wahrer Dienst am Nächsten“.
Der nächste Vortragende stellte die Frage: Was macht das Wort Gottes mit dir im Alltag? „Wer an mich glaubt, der hat das ewige Leben“. Dazu seine Geschichte: Auf der Fahrt im Bus, betrachtete er das Leuchtreklameband. Verschiedene Werbung wurde angezeigt. Doch plötzlich wurde das vorgenannte Wort eingeblendet. Das ließ ihn nicht mehr los. In allen Alltagssituationen sagte er sich: „Ich habe das ewige Leben!“ Was macht das Wort Gottes mit dir? Rechts rein, links raus, oder bleibt es in deinem Gehirn stecken? Fällt das Wort Gottes in dein Inneres? Wir können mit dem Wort Gottes umgehen und arbeiten.
Ein weiterer Beitrag aus Johannes 8 wurden vom Vorsteher der Gemeinde Bietigheim-Bissingen, Hirte Reiner Kimmich, vorgelesen. Das ist die Geschichte der Ehebrecherin, die vor Jesu gebracht wurde und gesteinigt werden sollte. Aber als Jesu die Frage stellte, wer von euch ohne Sünde ist werfe den ersten Stein auf sie gingen alle ihres Weges. Jesu riet der Frau, fortan nicht mehr zu sündigen. Hirte Kimmich sagte, dass wir Jesu in unser Leben mitnehmen sollten. Er gibt Orientierung, will Reflexion und möchte nicht richten. Jesu wendet sich uns zu und schenkt uns Gnade. Jesu möchte, dass wir uns Gedanken machen.
Herr Dautel, der Vorsitzende des evangelischen Kirchengemeinderates, las aus Prediger Salomo und fasste damit zusammen. Auf was kommt es im Leben an? Wie handle ich weise, wie nütze ich jeden Tag optimal?
Der Chor sang aus dem Chorbuch 226: „Aus der Tiefe rufen wir zu dir…“. Herr Zuberer führte nun zum Schluss des Abends. Obwohl wir unterschiedlichen Kirchen angehören, haben wir diesen Abend doch gemeinschaftlich erlebt. Denn: „Die Kirche ist nur dann eine Kirche, wenn Sie für andere da ist“ (Dietrich Bonhoeffer).
Der Chor sang das Lied aus der Chorbuch Nr.260: „Herr unser Gott wir loben dich…“ (Text von Martin Luther).
Zum Abschluss des Abends mit der Bibel in der Michaelskirche sprachen und sangen wir noch Lieder und Texte im Sinne des Taizé-Gebetes. Mit einem gemeinsamem Abschlusslied und Gottes Segen sind wir tief beeindruckt und glücklich nach Hause gegangen.