Am Sonntagabend feierte die neuapostolische Kirchengemeinde Horrheim mit einem Jubiläumskonzert das 110-jährige Bestehen ihres Gemeindechores und das 40-jährige Bestehen ihrer Instrumentalgruppe.
Nach der Begrüßung der Konzertbesucher durch den Gemeindevorsteher, Evangelist Patrick Schneider, sprach der Horrheimer Ortsvorsteher Stefan Wasserbäch seine Glückwünsche aus. Der Leiter des Kirchenbezirks Bietigheim-Bissingen, Bezirksältester Helmut Haug, ließ seine Glückwünsche übermitteln.150 Konzertbesucher erfreuten sich am musikalischen Programm: Gemeindechor und Instrumentalgruppe, unterstützt von Organist und Klarinettistin, präsentierten unter dem Motto „Gott ist mein Lied“ altbekannte geistliche Stücke aus dem 17. bis 19. Jahrhundert sowie neue geistliche Musik. Nach dem Schlusslied „Singt ein Lied von Gott“ - dem offiziellen Lied zum Internationalen Kirchentag der Neuapostolischen Kirche im Juni 2014 - forderten die begeisterten Zuhörer mit stehendem Applaus eine Zugabe.
Gelegenheit zum weiteren Feiern und Unterhalten gab es beim anschließenden Sektempfang.
Die neuapostolische Kirchengemeinde in Horrheim ist die älteste Gemeinde des Kirchenbezirks Bietigheim-Bissingen und zählt aktuell um die 140 Mitglieder. Sie wurde im Jahr 1900 gegründet und hat seit 1929 ein eigenes Kirchengebäude mit 280 Sitzplätzen. Chorgesang wurde von Anfang an gepflegt und gefördert. Bereits 1904 rief der erste Gemeindevorsteher, Wilhelm Schmid, einen kleinen Chor ins Leben. Dieser entwickelte sich zu einem unverzichtbaren Bestandteil der Gemeinde. Zeitweise wirkten über 60 Sängerinnen und Sänger mit. Zurzeit besteht der Chor aus 41 aktiven Sängerinnen und Sängern. Bis heute konnten alle Gottesdienste und Trauerfeiern mit Chorgesang umrahmt werden. Die Familie des Chorgründers steuerte aus jeder Generation Chorsänger bei; derzeit ist sie mit der vierten und fünften Generation vertreten.
Auch die Instrumentalmusik hat in der Horrheimer Kirchengemeinde eine lange Tradition. Junge Männer musizierten anfänglich in den Gottesdiensten mit Geige, Zither, Gitarre und Mandoline. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde ein Posaunenchor gegründet, der bis Ende der 1950-er Jahre bestand. Danach war bis in die 1970-er Jahre in der Kirchengemeinde nur die Orgel zu hören. Diese Zeit fand Anfang 1974 ihr Ende, als der damalige Gemeindevorsteher Kurt Ellwanger die Sonntagsschüler aufrief, gemeinsam zu musizieren. Mit Begeisterung brachten sie zur ersten Probe die Instrumente mit, die sie besaßen: Flöten und Melodicas. Die Instrumentalgruppe war geboren. Eine neue Ära begann, als die erste Geige erklang. Es gesellten sich weitere klassische Orchesterinstrumente wie Bratsche, Cello und Kontrabass hinzu. Holzbläser komplettierten das Klangspektrum. Die Instrumentalgruppe verfügt heute über zwölf Spieler.