Die stille Zeit „zwischen den Jahren“ wurde am Samstag, 28.12.2019, von Instrumentalisten des Bezirksorchesters und Organisten unterbrochen. Gemeinsam musizierten sie in der Kirche in Großsachsenheim vor über 100 Zuhörern.
Der ausgehenden adventlich-weihnachtlichen Zeit angepasst prägten zunächst adventliche und weihnachtliche Stücke das Konzert. So begann das Bezirksorchester unter der Leitung von Heiko Schmid zusammen mit der Orgel das Konzert mit Händels „Tochter Zion“ in einer fein vorgetragenen, durchsichtig instrumentierten Fassung. Auch in den weiteren vom Orchester in verschiedenen Besetzungen vorgetragenen Stücken „Adeste fideles“ und „Lobt Gott, ihr Christen allzugleich“ lebte adventliche bzw. weihnachtliche Stimmung auf. Aus dem interessanten Werk des zeitgenössischen Nürnberger Komponisten Franz Reithmeier trug Walter Böttiger, Wiernsheim, Bearbeitungen der Adventschoräle „O Heiland, reiß die Himmel auf“, „Macht hoch die Tür“ und „Es ist ein Ros entsprungen“ vor. Auch Werke von Johann Sebastian Bach fehlten nicht. So führten Roland Schlerf, Stuttgart-Feuerbach, Bachs Präludium und Fuge B-Dur (BWV 560) und Richard Beck, Schwieberdingen, drei Variationen aus Bachs „canonischen Veränderungen“ über das Weihnachtslied „Vom Himmel hoch da komm' ich her“ (BWV 769) auf.
Mit drei Sätzen aus Mendelsohn-Bartholdys zweiter Orgelsonate c-Moll, op. 65 Nr. 2, leitete Richard Beck an der Orgel den zweiten Konzertteil ein, der eher beschwingte Musik zum Jahreswechsel beinhaltete. Es folgte Georg Christoph Wagenseils selten gespieltes Concerto No. 6, G-Dur, WV 43, das von den Streichern des Bezirksorchesters und der Orgel intoniert wurde. Roland Schlerf führte mit seinem im Jahr 2018/2019 entstandenen Concerto über den Choral „Wie groß ist des Allmächtgen Güte“ das Konzert mitreißend fort. Mit seinen drei Sätzen, zwei als Ripieno-Concerto, einer als Orgelaria komponiert, deutet das Werk die Textpassagen der Strophen 1, 3 und 4 des alten Chorals aus. Zwischen dem schwungvollen ersten und dem mächtigen dritten Satz des Concerto glänzte besonders der zweite Satz, die Orgelaria über die 3. Strophe („Schau, o mein Geist, in jenes Leben“), mit schlichter Schönheit und zarter Innerlichkeit – entsprechend gefesselt lauschten dann auch die Zuhörer den Klängen.
Nach dem vom Holzbläserensemble des Orchesters unter der Leitung von Julia Haberstroh, Horrheim/Sindelfingen, brillant vorgetragenen „Ich danke meinem Gott von ganzem Herzen“ aus der Feder von Claude Fraysse und Klaus Heizmann sowie der schwungvollen Toccata G-Dur des romantischen französischen Komponisten Théodore Dubois, von Richard Beck an der Orgel vorgetragen, endete das beeindruckende Konzert mit dem von Orgel und Orchester gemeinsam gespielten „Die Himmel rühmen“ des im Jahr 2020 250 Jahre alt werdenden Ludwig van Beethoven.
Nach dem Konzert nutzen Zuhörer und Mitwirkende gerne die Gelegenheit, bei einem Glas Sekt bzw. Orangensaft den Abend ausklingen zu lassen.
Die Konzerte der Reihe „Orgeln in unseren Kirchen“ finden seit vielen Jahren an den Pfeifenorgeln der neuapostolischen Kirchen in den Apostelbereichen Stuttgart und Nürtingen statt. Weitere Konzerte dieser Konzertreihe, die vor allem durch die ehrenamtlichen Organistinnen und Organisten der neuapostolischen Kirchengemeinden gestaltet werden, finden statt am