Aufführung des Kinder-Musicals von Hella Heizmann in Sersheim. Das erste Aufführungswochenende des Kinder-Musicals »Die Schrift an der Wand« ist vorüber. Begeisterung bei Zuschauern, Darstellern und Projektmitarbeitern über die beeindruckende und toll inszenierte Geschichte des Propheten Daniel am Königshof in Babylon. Die Spannung auf das zweite Aufführungswochenende steigt. Die Vorfreude darauf ist riesengroß!
Bei der Generalprobe am Samstag, 11. November, zu der Angehörige und Freunde der Projektbeteiligten eingeladen waren, konnte Bezirksvorsteher Helmut Haug einen Überraschungsgast präsentieren: Apostel Volker Kühnle. Da der Erlös des Musical-Projekts dem Verein »Elternhilfe für Kinder mit Rett-Syndrom« zugute kommt, erläuterten betroffene Eltern und Vertreter des Rett-Vereins zu Beginn diese seltene Krankheit und schwere geistige und körperliche Behinderung, die nach normal verlaufener Schwangerschaft und Geburt – vor allem bei Mädchen – meist erst nach dem ersten Lebensjahr erkennbar ist.
Am Sonntag, 12. November, wurde das Musical erstmals öffentlich aufgeführt. Über 100 Kinder aus dem Kirchenbezirk Bietigheim-Bissingen nahmen die Zuhörer in der vollbesetzten Sport- und Kulturhalle Sersheim mit auf eine spannende und interessante Reise in die biblische Vergangenheit.
In der ersten Szene tummeln sich Marktleute um ihre Stände und preisen ihre Waren an. „Markttag in unserer Stadt“ klingt freudig und einladend aus den jungen Kehlen. Herolde, die das Musical eröffnet haben und – begleitet von Trompeten- und Posaunenklängen – die wichtigen Stationen ankündigen, verkünden die Einladung des Königs zu einem großen Fest. „Feiern und tanzen und fröhlich sein“ ist die musikalische Antwort der Marktleute und ihrer Käufer auf diese königliche Einladung.
Teenies zeigen nun, wie ein Fest bei ihnen abläuft. Zunächst gelangweilt auf der Straße sich unterhaltend heißt es jetzt „Superfete heut Abend um acht, da wird tierisch was losgemacht...“. Sie stellen die in der Gegenwart spielende Rahmenhandlung dar, aus der sie durch die geheimnisvolle „Verfiabroma“, die Vergangenheitsfilmabrollmaschine, in die spannende Welt der Bibel geführt werden.
Beim rauschenden Fest des Königs Belsazar, der die goldenen und silbernen Tempelgefäße holen lässt, um Wein daraus zu trinken, dem Tänzerinnen huldigen und der die Warnungen seines Beraters in den Wind schlägt, erscheint die Schrift an der Wand: Mene mene tekel u-parsin. „Was ist denn das? Seht euch das an! Hat mir der Wein nicht gut getan? Worte erscheinen an der Wand, geschrieben wie von Geisterhand!“ ist darauf Belsazar fragend und klagend zu hören. Da die eilend herbeigerufenen Sterndeuter, Zauberer und Mathematiker die Schrift nicht erklären können, wird der Hebräer Daniel geholt, der dem König sagen muss: „Gott lässt mich das Rätsel für dich lösen: Es ist genug mit allem Bösen! Deutlich sagt die Schrift an der Wand: Gott nimmt die Macht aus deiner Hand.“
Brüllende Löwen werden von ihren Wärtern durch den Saal getrieben, begleitet vom Löwensong, in dem jugendliche Sänger den Heißhunger dieser Raubtiere deutlich zum Ausdruck bringen.
Daniel, der in der Gunst des neuen Königs Darius steht, landet aufgrund einer Verschwörung bei diesen wilden Löwen in deren Grube. „Denn er hat seinen Engeln befohlen über dir, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen“ klingt es unter die Haut gehend vom aus jugendlichen Sängerinnen gebildeten Engelchor aus himmlischen Höhen.
Jubel bricht aus, als Darius nach einer schlaflosen Nacht zur Löwengrube kommt. Alle Darsteller stürmen durch die Halle auf die Bühne: „Daniel lebt!“ singen sie gemeinsam aus voller Kehle, bis dann mit dem „Halleluja, Gott ist allmächtig und er tut Wunder“ das Musical seinen grandiosen Abschluss findet.
Unter Standing ovations verließen die Akteure die Bühne, die durch ihre großartigen gesanglichen und schauspielerischen Leistungen diese wirklich verdient hatten. Der mächtige Schlussapplaus galt sicherlich auch der Band, die die Hintergrundmusik live erzeugte und für eindrucksvolle Soundeffekte sorgte, sowie den Dirigentinnen Resi Becker (Kleinsachsenheim), Heike Blaich (Eberdingen) und Sabine Härdter (Bissingen), den vielen Regieassistenten und Helfern hinter und auf der Bühne, die alles fast unmerklich gesteuert, für reibungslose Abläufe sowie die aufwändige Beschallung gesorgt haben.
Die weiteren Aufführungen warena m Samstag, 18. November, und Sonntag, 19. November, wieder in der Sport- und Kulturhalle Sersheim.