Begeisterndes Konzert des Evangelischen Posaunenchores Wiernsheim und des gemischten Chores der Neuapostolischen Kirche Wiernsheim
Am Sonntag, 30.06.2019, veranstalteten der evangelische Posaunenchor Wiernsheim und der gemischte Chor der Neuapostolischen Kirche Wiernsheim unter dem Motto „Christ sein!“ in der Neuapostolischen Kirche ein gemeinsames Konzert, das die knapp 150 Zuhörer begeisterte.
Nach dem in sanften Tönen vom Posaunenchor unter der Leitung von Michael Nagel vorgetragenen „Abendgebet“ von Engelbert Humperdinck aus der Oper „Hänsel und Gretel“ und begrüßt vom Vorsteher der neuapostolischen Kirchengemeinde, Bernd Renz, sangen die beiden Chöre zusammen mit den Zuhörern gemeinsam das Lied „Aufstehn, aufeinander zugehn“ von Clemens Bittlinger, das quasi als Sinnbild des ersten gemeinsamen Konzertprojekts der beiden Ensembles zu verstehen war.
Gemeinsam trugen beide Ensembles Franz Schuberts „Deutsche Messe“ (D 872) vor, deren einzelne Stücke, wie z.B. „Wohin soll ich mich wenden“, „Ehre, Ehre sei Gott in der Höhe“ oder „Heilig, heilig, heilig“, nicht nur das wundervolle Erbe christlicher Kirchenmusik aufzeigten, sondern auch einem breiten Publikum bekannt sind. Im Wechsel von Michael Nagel und Walter Böttiger geleitet, von Thomas Nagel an der Orgel souverän begleitet, und durch Lesungen von Christian Britz und Bernd Böhringer bereichert, loteten beide Chöre die Tiefe dieser volkstümlichen Messe aus. Dabei kontrastierten die einzelnen Messstücke mit eher leisen Passagen im „Heilig, heilig heilig“ („Zum Sanctus“) oder sanften Partien bei „Mein Heiland, Herr und Meister“ („Zum Agnus dei“) einerseits mit schallenden Trompeten und einem Chor im Fortissimo bei „Ehre, Ehre sei Gott in der Höhe“ („Zum Gloria“) oder eher dramatisch gehaltenen, einstimmigen Passagen im Anhang zur Messe beim „Gebet des Herrn“.
Der zweite Teil des Konzertes, eröffnet vom gemischten Chor (Leitung: Walter Böttiger) mit dem frisch und a cappella vorgetragenen „Ich will den Herren loben allezeit“, brachte modernere Klänge zu Gehör. Von dem zum Ohrwurm taugenden, gemeinsam von Orgel, Posaunenchor und gemischtem Chor vorgetragenen „Bist du bei mir“ (ursprünglich „You raise me up“, komponiert von Rolf Lovland) im Arrangement von Martin Selke bis hin zu dem vom Posaunenchor beschwingt vorgetragenen „O Happy Day“ rissen die Musiker die Zuhörer so mit, dass bei „Heaven is a wonderful place“ (vorgetragen vom gemischten Chor) die Zuhörer erst zögerlich mitschnippten, bei „Glory, Halleluja“ (vorgetragen vom Posaunenchor) dann aber herzhaft und begeistert mitklatschten.
Die trotz der heißen Temperaturen anwesenden Zuhörer, mit Ventilatoren und Getränken etwas gekühlt, erlebten einen besonderen musikalischen Abend: Als zwei tolle und gut aufeinander eingestellte Ensembles schafften es beide Chöre mit ihren insgesamt ca. 40 Musikerinnen und Musikern gleich bei dem ersten gemeinsamen Projekt, Brücken zueinander und zu den Zuhörern zu bauen und so die Lust beim gemeinsamen Musizieren in Begeisterung bei den Zuhörern umzuwandeln. Aufstehen, aufeinander zugehen – das ist nicht nur christliches Motto, vielmehr hat es sich auch im praktischen Alltag gezeigt, welche Kraft und Begeisterung sich entfaltet, wenn zwei Ensembles miteinander musizieren. Das sahen auch die Zuhörer so und dankten mit langanhaltendem und herzlichem Applaus für die – nicht nur wegen der Hitze – bemerkenswerte Leistung der Laienmusiker. Wer nicht dabei war, hat tatsächlich etwas verpasst.