Am Samstag, 15. Dezember 2007, fand in der vollbesetzten Stadthalle Vaihingen/Enz ein Weihnachtskonzert statt. Der gemischte Chor und das Orchester des Kirchenbezirks Bietigheim-Bissingen stimmten mit weihnachtlicher Musik auf die kommenden Feiertage ein. Dabei beeindruckten die Chor- und Orchestermitglieder wieder einmal mit niveauvollen und ausdrucksstarken Vorträgen.
Der aus über 100 Sängerinnen und Sängern bestehende Chor unter der Leitung von Thomas Härdter und Oliver Mäule überzeugte mit einer gelungenen Umsetzung der Lieder und Choräle.
Neben empfindsamen, traditionellen Weihnachtsliedern wie „Es ist ein Ros' entsprungen“, „Es kommt ein Schiff geladen“, „O Bethlehem du kleine Stadt“ erklangen auch unbekanntere weihnachtliche Choräle, wie „Freuet Euch, ihr Christen alle“ von Andreas Hammerschmidt, „Heil´ge Nacht“ von Johann Friedrich Reichardt und „Gloria in excelsis Deo“ von Carl Loewe. Letzteres ist eine Komposition für Doppelchor. Auch diese Herausforderung wurde sehr gut gemeistert. Vor allem der aus jungendlichen Sängerinnen und Sänger bestehende Chor II beeindruckte mit Spritzigkeit, Singfreude und Temperament. Das wohl bekannteste Weihnachtslied „Stille Nacht, heilige Nacht“ durfte natürlich auch nicht fehlen, wurde jedoch einmal auf ganz andere Art und Weise vorgetragen. Die bekannte Melodie wurde gesungen von Rena Becker, der Chor begleitete sie mit einem Chorsatz von Franz Xaver Gruber.
Gekonnt brachte das Orchester unter der Leitung von Heiko Schmid Stücke aus verschiedenen Musikepochen zum Ausdruck; Auszüge aus Antonio Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ in einer Bearbeitung von Stefan Taupe für Streicher und Holzbläser, das Stück „Ein Finnisches Gebet“ von Taneli Kuusisto und „Andante Festivo“ von Jean Sibelius. Die 30 Orchestermitglieder boten von innigem Legato-Klang des finnischen Gebetes, über die spritzige und mitreißende Spielart bei den „Vier Jahreszeiten“, bis zum spätromantischen, expressiv klingenden „Andante Festivo“ ein abwechslungsreiches Programm.
Höhepunkte des Konzerts waren die drei von Chor und Orchester zusammen vorgetragenen Stücke. Mit „Machet die Tore weit“ von Georg Philipp Telemann gelang ein hervorragender Konzertauftakt. Die Zuhörer waren beeindruckt und gefangen von Können, der frischen Vortragsweise und der Musizierfreude der Vortragenden. Rena Becker (Sopran), Aileen Weis (Alt) und Timo Schabel (Tenor) übernahmen die solistisch besetzten Abschnitte des Stückes. Alle drei begeisterten mit ihrem schönen und unerschrockenen Vortrag. Zweites gemeinsames Werk war „Die Geburt Christi“ aus dem unvollendeten Oratorium „Christus“ von Felix Mendelssohn Bartholdy. Das einführende Rezitativ wurde gesungen von Simone Gayer (Sopran), die Stimmen im darauf folgenden Terzett „Wo ist der neugeborne König der Juden“ waren Timo Schabel (Tenor), Winfried Metzger ( Bass I) und Wolfgang Klotz (Bass II).
Abschließend folgte der Chorus „Es wird ein Stern aus Jakob aufgeh'n“. Solisten, Chor und Orchester gelang ein sehr schöner und runder Vortrag, der dem Publikum das Weihnachtsgeschehen sehr emotional und bildlich vor Augen stellte. Auch passte dieses Stück sehr schön zu den einleitenden Worten des Leiters des Kirchenbezirkes, Helmut Haug, der das Bild des Adventskranzes in die Mitte stellte und jeder der vier Kerzen verschiedene Aspekte aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zuordnete. Eine Kerze erhellt das historische Weihnachtsgeschehen, die Geburt Jesu, eine weitere die Möglichkeit, aktuelle gesellschaftliche Probleme zu beleuchten, zu sehen und abzuschaffen. Die dritte Kerze leuchtet in die Zukunft und die vierte ist das Licht der eigenen, freudigen Ausstrahlung.
Ebenfalls von Mendelssohn war das letzte, gemeinsam vorgetragene und gleichzeitig auch abschließende Stück des Konzertes, die auf deutsch gesungene Weihnachtshymne „Hark! the Herald Angels sing“ („Gott sei Dank“). Abgerundet wurde das Weihnachtskonzert mit dem Lied „Tochter Zion“, zu welchem das Publikum eingeladen war mitzusingen. Insgesamt gelang ein ausgewogenes und stimmungsvolles Weihnachtskonzert, in dem der Dank über die Geburt Jesu als das Weihnachtsgeschehen auf eine sehr schöne, musikalische Art und Weise zum Ausdruck gebracht wurde.