Am Samstag, 16. März 2019, gestaltete der Bezirkschor in der evangelischen Stadtkirche Vaihingen/Enz ein beeindruckendes Benefizkonzert. Mit den Spenden werden der Vaihinger Tafelladen und der Neubau der Orgel in der Stadtkirche unterstützt.
Unter dem Motto „Glaubensfrühling, ein frisches Bekenntnis des Glaubens an Jesus Christus“ begeisterte der Bezirkschor unter der Leitung von Markus Schwarz die zahlreichen Zuhörer. Mit einem bunten Programm frisch gesungener geistlicher Lieder – von den barocken Stücken eines Heinrich Schütz bis hin zu neueren Klängen in den Liedbearbeitungen von Timo Schmidt – fokussierte das Programm inhaltlich auf Jesus Christus als zentrales Element des christlichen Glaubens.
Schon zu Beginn des Konzertes lotete der Chor mit den rhythmischen Liedern „Singt dem Herrn“ von Max Eham und „Herr, unser Gott, dich loben wir“ von Georg Friedrich Händel die Akustik der evangelischen Stadtkirche aus. Wie präzise, dynamisch und ausdrucksstark, in den melodischen Bögen jedoch fein gegliedert, der Chor zu singen vermag, zeigte sich dann aber vor allem in den einfacher komponierten Liedsätzen von Hermann Ober („Hab ich nur deine Gnade“) und Helmut Steinberg („Frieden in der Angst der Welt“). Mit der Hymne „Gott, dir sei Dank“ in dem Satz des englischen Komponisten Ralph Vaughan Williams füllte der Chor die Stadtkirche mit prächtigem Klang und erinnerte an englische Kathedralmusik. Zeitgenössische Klänge waren in Timo Schmidts Bearbeitung des Kirchenliedes „Lobt Gott, erlöste Scharen“ für dreistimmigen Chor und Orgel zu hören. Mit der hörbaren Melodie in Alt und Tenor, einer imitierenden Oberstimme im Sopran, beides begleitet von eher dunkel registrierten Tönen der Orgel, schwebte das Lied durch den Kirchenraum und hob sich deutlich von den anderen, oft eher homophonen Werken ab.
Den Schlusspunkt des Konzerts setzte der Chor, der auch als Frauen- und Männerchor auftrat, mit der mächtigen Motette von Rudolph Waschke über den Text des bekannten Psalms 42 („Wie der Hirsch schreit nach frischem Wasser“). Die an romantische Musik erinnernde Motette wurde lebhaft gestaltet, sodass die besungenen alttestamentarischen Bilder lebhaft wurden: Innig das Flehen nach Gottes Nähe in der Passage „Meine Seele dürstet“, erschütternd der Schrei in der Einsamkeit „Wo ist dein Gott?“, verzweifelt die Frage „Warum muss ich traurig gehen?“. Auf die eher pessimistischen Passagen folgt dann aber die Aufforderung des Psalms „Harre auf Gott!“, die sich in der Erkenntnis, Gott ist die Hilfe, auf die vertraut werden kann, zu einem mächtigen und jubelnden Schluss steigert. Lange hallte das Forte von Chor und Orgel noch durch den Kirchenraum, bis es in lauten und herzlichen Beifallsstürmen der Zuhörer aufging.
Mit der Zugabe des bekannten Kirchenliedes „Bewahre uns, Gott, behüte uns, Gott, sei mit uns auf unseren Wegen“ nach der Melodie von Anders Ruuth im Satz von Daniel Vogt, bedankte sich der Chor für den langanhaltenden Applaus und verabschiedete die zahlreichen Zuhörer.
Das Konzert, das mit Orgelwerken von Corbinian Gindele, Franz Reithmeier und Malcolm Archer, vorgetragen von Walter Böttiger, sowie mit den von verschiedenen Chormitgliedern gelesenen Frühlingsgedichten von Anette Droste-Hülshoff, Theodor Fontane, Ludwig Uhland und Eduard Mörike umrahmt wurde, war, wie Pfarrer Matthias Krauter schon in seinen Begrüßungsworten zum Ausdruck brachte, ein schönes Zeichen der ökumenischen Verbundenheit der christlichen Kirchengemeinden vor Ort, die sich auch in den eingegangenen Spenden zugunsten des Vaihinger Tafelladens und des Neubaus der Orgel in der evangelischen Stadtkirche zeigte.